Am Abend des gestrigen Donnerstag, 30. Juni, sperrten türkische Behörden den Zugang zum Onlineangebot des Auslandssenders Deutsche Welle in allen 32 Sprachen des Senders. Der US-amerikanische Sender Voice of America ist ebenfalls von der Blockade betroffen.
Sergey Lagodinsky (MdEP, Bündnis 90/Die Grünen), Vorsitzender der Türkei-Delegation des Europäischen Parlaments, kommentiert:
„Die faktische Abschaltung zweier renommierter internationaler Medien durch die türkischen Behörden ist inakzeptable Zensur. Mit der Zwangslizenzierung beim Obersten Rundfunk- und Fernsehrat versucht die türkische Regierung, Medienvertreter zur Aufgabe ihrer Unabhängigkeit zu zwingen.
Die Entscheidung, alle Inhalte von DW und VoA zu blocken, ist ein weiterer Schlag gegen die bereits schwer beschädigten Freiheiten in der Türkei. Türkische Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht auf den Zugang zu freien Nachrichtenquellen.
Meine Solidarität gilt den Journalistinnen und Journalisten in der Türkei, die unermüdlich ausgewogene und unparteiische Berichterstattung betreiben. Ihre Arbeit bleibt ein wichtiger Pfeiler der Demokratie. Ich rufe die türkischen Behörden dazu auf, die gefährliche Blockade unabhängiger Medien rückgängig zu machen und die fortlaufenden Angriffe auf Grundrechte und Freiheiten in der Türkei zu beenden. Im Lichte der bereits belasteten EU-Türkei-Beziehungen und des Demokratieabbaus in der Türkei fordere ich eine sofortige Kursumkehr.““
