Bei seinen Auftritten und Gesprächen mit amerikanischen Partnern betonte er, dass transatlantische Sicherheit eine klare und verlässliche Haltung der USA erfordert. Gleichzeitig müsse der Respekt vor europäischer Souveränität, insbesondere in Bezug auf demokratische Entscheidungen in der EU und Deutschland, selbstverständlich sein.

„Die Rede des US-Vizepräsidenten hat den Bündniswillen der USA unter ideologische Bedingungen gestellt. Die USA müssen unmissverständlich zur NATO und zu ihren Bündnisverpflichtungen stehen. Es kann nicht sein, dass wir mit den USA als Verbündeten nur dann rechnen können, wenn wir Hassrede und Desinformation erlauben. Ich habe mich persönlich immer für mehr, nicht weniger Freiräume für politischen Diskurs eingesetzt und stehe im Zweifel immer für freie Rede und gegen Verbote. Allerdings ist dies ein Diskurs innerhalb Europas und innerhalb der Bundesrepublik. Er darf nicht durch Diktat vom wichtigsten Verbündeten bestimmt werden. Solchen verfassungskulturellen Imperialismus werden wir nicht akzeptieren.“

Darüber hinaus unterstrich Lagodinsky die Souveränität der europäischen Gesetzgebung:

„In Brüssel und Berlin wird intensiv über den Sinn und Unsinn von Überregulierung diskutiert. Doch wir werden als europäische Gesetzgeber weiterhin auf unserem souveränen Recht pochen, Tech-Konzerne und andere Unternehmen auf unserem Territorium so zu regulieren, wie es unsere Wähler wünschen und unsere Werte und Interessen erfordern. Jegliche Einmischung von außen akzeptieren wir nicht.“

Mit Blick auf die sicherheitspolitische Lage forderte Lagodinsky entschlossenes Handeln Europas:

„Wir brauchen massive Investitionen in unsere Verteidigung und Innovation, und wir brauchen Reformen der Europäischen Union – bis hin zur Wiederbelebung der Europäischen Verteidigungsunion. Europa ist gefordert, und wir müssen schnell und entschieden agieren. Das bedeutet in erster Linie: uns selbst weiterentwickeln.