„Die Verurteilung von Anwälten, die lediglich ihre berufliche Pflicht erfüllen, ist ein weiterer klarer Angriff auf die fundamentalen Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit und der Menschenrechte“, erklärte Lagodinsky. „Dieser Prozess zeigt einmal mehr, dass das russische Justizsystem nur noch dem Namen nach existiert. Die russischen Behörden versuchen, mit solchen Maßnahmen ein Exempel zu statuieren, das Anwälte davon abbringen soll, politische Gefangene zu verteidigen und zugleich die wenigen noch im Land verbliebenen Oppositionellen vollständig zum Schweigen zu bringen.“

Der EU-Abgeordnete, der selbst Anwalt ist und Nawalny persönlich kannte, würdigte außerdem dessen Vermächtnis: „Alexeys Kampf gegen Korruption und Despotie muss für die Demokratie weitergeführt werden. Die Verfolgung seiner Unterstützer und Anwälte zeigt, dass das Regime weiterhin Angst vor seinem Erbe hat.“

Der 17. Januar, der Tag dieser Verurteilung, hat eine besondere Bedeutung: Es ist auch der Tag, an dem Alexey Nawalny vor vier Jahren aus Berlin nach Russland zurückkehrte – trotz der tödlichen Gefahr für ihn persönlich.

Lagodinsky fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung der Anwälte und ruft dazu auf, diese Fälle auf allen diplomatischen Kanälen anzusprechen: „Diese mutigen Menschen sind politische Gefangene, die für ihre Überzeugung und ihren Einsatz für die Gerechtigkeit verfolgt werden. Ihr Schicksal betrifft uns alle, die für Freiheit und Rechtsstaatlichkeit eintreten.“